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Seine Wohnung auszumisten ist sicherlich eine gute Idee. Aber wie steht’s mit dem Ausmisten des Gehirns? Sich einfach mal von ein paar fiesen, störenden und zeitkostenden Gedanken zu trennen kann so einiges verändern.
„The Life-Changing Magic Of Not Giving A Fuck“ – ein (aktuell gehyptes) Buch von Sarah Knight – hat mich dazu inspiriert darüber nachzudenken, über was ich mir nicht mehr den Kopf zerbrechen will. Welchen Dingen ich keine Beachtung mehr schenken möchte. Welche Dinge/Gedanken ich aus meiner „mental barn“ streichen will, um mehr Zeit und Energie für die für mich wirklich wichtigen Gedanken zu haben.

Beim Erstellen meiner persönlichen Liste habe ich festgestellt, dass ich (mittlerweile) eigentlich schon ganz gut darin bin, bestimmte Gedanken zu priorisieren, andere dafür auszublenden. Deshalb enthält meine Liste überwiegend Verhaltensmuster bzw. Gedanken, die ich schon seit längerem in eine weit entfernte Ecke dränge und sie kein bisschen vermisse. 🙂
The Life-Changing Magic Of Not Giving A Fuck
Bevor ich euch meine Liste vorstelle, vielleicht noch ein paar Worte zum Buch. Dann könnt ihr das Ganze hier besser einordnen und es sieht nicht aus wie eine Sammlung, die zu einer ich-bezogenen und arroganten Arschloch-Haltung führen, sondern wie das, was es wirklich sein soll: Ein Schutz davor, seine Zeit mit Dingen zu verbringen, die nicht gut für einen sind bzw. für die man eigentlich gar nichts übrig hat.
In ihrem Buch beschreibt Sarah Knight, welche lebensverbessernden Einflüsse es hat, sich nicht mehr um alles und jeden den Kopf zu zerbrechen (not giving a fuck). Wenn auch du feststellst, dass du oft Stunden deiner Lebenszeit mit Dingen oder Menschen verbringst, die dich eigentlich nicht wirklich glücklich machen bzw. die es gar nicht wert sind, ihnen Zeit zu schenken, dann solltest du dringend mal etwas Priorisierung in dein Gedankenchaos bringen.
Das Resultat? Endlich mehr Zeit für Dinge und Menschen zu haben, die uns wirklich glücklich machen und inspirieren, statt zu belasten.
Klingt einfacher gesagt, als getan. Ich weiß.
Dennoch ist es möglich, seine „mental barn“ etwas auszumisten und sich von ein paar fiesen Gedanken und Verhaltensweisen zu trennen. Sarah Knight stellt in ihrem Buch ein paar Methoden vor, die wirklich hilfreich sind.
„NotSorry“ ist eine davon. Gehörst du zu den Menschen, die sich ständig für alles mögliche entschuldigen? Bei denen nach jedem gesagten Satz das Gedankenkarusell anspringt und sie sich fragen, ob sie etwas unpassendes gesagt haben können? Dann probier‘ mal die „NotSorry-Method“ aus. 😉
Wichtig bei all dem: Sarah betont, wie wichtig es ist eine ideale Balance aus Ehrlichkeit und Höflichkeit zu finden, um nicht in eine „Arschloch“-Haltung zu verfallen. Wie oft verschweigen wir die Wahrheit oder erfinden kleine Notlügen, um nicht unhöflich zu wirken. Dem Sitznachbarn sagen, dass sein Hemd furchtbar hässlich ist, um den Gedanken aus seinem Kopf zu streichen? Muss nicht unbedingt sein.
Der Pseudo-besten-Freundin das Läster-Date mit ein paar ehrlichen Worten canceln, ohne dabei unfreundlich und unhöflich zu wirken? Kann man schon mal eher machen.


20 Dinge, über die ich mir nicht mehr den Kopf zerbreche
1. Mich mit gestörten/giftigen Freundschaften belasten
Jeder kennt diese Freundschaften, die ein ständiges Auf- und Ab sind. Nie weiß man, wo man eigentlich dran ist. Ständig muss man sich für irgendetwas rechtfertigen oder sich fragen, was man nun schon wieder falsch gemacht hat. Weg damit – macht schließlich unglücklich. Die Zeit, die man damit verbringt, diese giftigen Freundschaften aufrecht zur erhalten (manchmal unter größtmöglichen Anstrengungen) kann man doch wunderbar anders verbringen, oder?
2. Cellulite und Dehnungstreifen
Für Männer vermutlich eher unverständlich – aber welche Frau hat sich nicht schon den Kopf über ihre körperlichen Makel gemacht? Thema abhaken. Fast jede Frau hat Dehnungsstreifen, die eine mehr, die andere weniger. Hat das eigentlich jemals irgendwen gestört? Den meisten Männern fällt es wohl eher kaum auf. 😉
3. Bikinifigur
Unnötig es zu sagen, aber: Ich denke zu 90% der Zeit nicht mehr darüber nach, wie ich im Bikini aussehe und ob sich irgendjemand an diesem Anblick stören könnte. Manchmal sticht es noch ein wenig (je nach dem, wo sich der hormonelle Zyklus gerade so befindet;)), aber grundsätzlich ist meine Haltung zu meinem unperfekten Körper mittlerweile durchaus sehr positiv – und deine sollte das auch sein.
4. Was andere von mir denken, weil ich blogge
Dieses Szenario dürfte nicht allen bekannt sein, aber wenn man im Internet tätig ist und gewisse Dinge öffentlich preisgibt, wird man nicht selten schräg angeschaut. Während ich die ersten Wochen ziemlich damit zu kämpfen hatte und ständig der Frage ausgesetzt wurde, ob ich „jetzt darüber blogge“, bin ich mittlerweile die Gelassenheit in Person und das spiegelt sich auch in den Reaktionen meiner Mitmenschen. Probiert’s mal aus. 🙂 Warum ich eigentlich blogge, hab ich euch auch mal in einem Beitrag zusammengefasst.
5. Was andere von mir halten, wenn ich meine Meinung (höflich) vertrete
Zu seiner Meinung zu stehen und ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein an den Tag zu legen, ist für viele noch nicht selbstverständlich. Gerade als Frau bekommt man (leider) immer noch oft zu spüren, wie wenig erwünscht die eigene Meinung ist. Sich aber ständig zu verkneifen, was man eigentlich sagen will, ist auf Dauer furchtbar belastend. Im Nachhinein wünscht man sich so sehr, dass man die Karten einfach offen auf den Tisch gelegt hätte. Deshalb mach ich das jetzt, wenn mir danach ist. Natürlich höflich, angebracht und konstruktiv. Unsere Gesellschaft und alle sozialen Gefüge leben vom Dialog und der Diskussion. Sei ein Teil davon und bleib nicht stumm! 😉
6. Was andere von mir halten, wenn ich meine verrückten fünf Minuten habe
Gerade dann, wenn wir glauben, wir müssten uns besonders vorbildlich und erwachsen benehmen, kann es gut tun, sein inneres Kind mal für kurze Zeit herauszulassen. Ich finde nichts schlimmer als gestellte Ernsthaftigkeit. So lange man sich nach einiger Zeit wieder einkriegt und seine Tätigkeit wieder aufnehmen kann, ist doch alles in Butter. 🙂
7. Kleiderordnungen und Konventionen
Dieses Beispiel bringt Sarah Knight auch in ihrem Buch „The Life Changing Magic Of Not Giving A Fuck“ – oh, wie sehr sie damit recht hat. Im dicksten Sommer nicht mit Sandalen ins Büro gehen dürfen? Hat sich davon eigentlich tatsächlich jemals einer gestört gefühlt? Manchmal tauchen seltsame Konventionen auf, für deren sinnlose Einhaltung man einfach viel zu viel Zeit verschwendet.
8. Perfektionismus
Da ich nicht darunter „leide“, ist es für mich vermutlich einfacher, diese Einstellung abzulegen. So nützlich Perfektionismus in manchen Bereichen des Lebens auch sein kann, so störend und zwanghaft kann er andererseits sein. Perfektionismus ist wichtig, wenn die menschliche Sicherheit davon abhängt. Oder, wenn es darum geht, ein möglichst akkurates Ergebnis zu erzielen. In vielen Bereichen ist er schlichtweg übertrieben und unnötig – das kostet so viel wertvolle Zeit, die ich lieber mit meinem unperfekten, chaotischem Leben verbringe.
9. Instagram, Follower und Likes
Ich liebe Instagram, weil ich es liebe schöne Bilder anzuschauen und zu teilen. Und während die einen sich über den ständig wechselnden Algorithmus beschweren und wahnsinnig viel Zeit und Lebensenergie darauf verschwenden, darüber nachzudenken (obwohl sie es halt eh nicht ändern können), widme ich meine Energie lieber Fragen, die mich wirklich weiterbringen. Zum Beispiel, ob ich Mayo oder Ketchup auf meine Pommes möchte. Oder so.
10. Angst vorm Alleine-Sein
Ich wirklicher Struggle, den ich habe, ist die Angst vorm Alleine sein. Während ich einerseits ganz gut alleine klar komme, gibt es Situationen, die ich ohne Gesellschaft und Begleitung nicht wirklich mag‘. Dieser Punkt steht also auf der Liste, weil ich mir weniger den Kopf darüber zerbrechen will, wie es wäre, gewisse Dinge alleine zu erleben.
11. Vergleiche mit Muster-Studenten
Ähm. Ja. 😉
12. Mode & Trends
Ich kann es total verstehen, dass viele Mädchen und Frauen sich für modische Trends und Mode im Allgemeinen begeistern können. Ich ziehe mich gerne schön an und steige auch auf den ein oder anderen Zug auf. Aber etwas kaufen, nur weil es gerade „in“ ist, obwohl es mir eigentlich nicht gefällt? Knöchelfrei tragen, obwohl es mir eigentlich die Hacken einfriert? Nö, danke. Ich mache mit, was für mich passt.
12. Make-Up zum Müllrausbringen
Früher undenkbar, heute normaler Wahnsinn: Mein erwachsenes Ich trägt zuhause kein Make-Up, dafür Gammelhose und ungekämmten Gammelzopf. Meine Make-Up Essentials sind Mascara, Concealer & Lippenstift und nur, weile alle gerade über Highlighter und Metallic-Eyeliner sprechen, muss ich da noch lange nicht mitmachen. Schon gar nicht zum Müllrausbringen, oder? 🙂
13. Jeans
Gleiche Kategorie: Ich pflege eine Hassliebe zu Jeans. Meistens bin ich in Kleidern und Röckchen anzutreffen, weil ich Jeans nicht dauerhaft ertragen kann. Manchmal hab ich Jeans-Phasen, in denen ich sie liebe. Aber auch da gilt: Ich trage, worin ich mich gerade wohlfühle. Und Jeans zu bequemen Anlässen gehen halt nun mal gar nicht. 😉
15. Angst, falsche Aussagen zu treffen
Man kennt es aus der Schule, der Uni, von öffentlichen Diskussionen oder Interviews: Die Angst, eine falsche Aussage zu treffen, beschleicht uns ständig. Was tun wir? Wir sind still. Melden uns nicht. Sind kein Teil der Diskussion. Doch auch falsche Aussagen können bereichernd sein. Wir lernen aus Fehlern. Das sollte uns dazu ermuntern, uns dieser Angst viel öfter mal zu stellen.
16. Feuerwerk
Ich habe lange gedacht, Feuerwerke müsse man einfach lieben, weil es jeder tut. Verliebte Pärchen, die sich unterm Feuerwerk küssen, sind doch der Beweis dafür, dass Feuerwerke etwas ganz Tolles sind, oder? Blödsinn. Ich finde Feuerwerke ganz ganz furchtbar, egal ob zu Silvester, Hochzeiten oder sonstigen Veranstaltungen. Ich gestehe jedem die Begeisterung zu, aber für mich ist das nur eine laut knallende und wild blitzende Geldverschwendung – Umweltverpestung inklusive. Das ist nur ein Beispiel dafür, dass man ruhig zu Dingen stehen kann, für die man nichts übrig hat. Spart Energie und in vielen Fällen sogar Geld. 😉 Gleiches gilt in meinem Fall für Fußball, schnelle Autos und Casinos.
17. Schwächen ausbessern zu wollen
Etwas, was einem seit der Kindheit immer eingeredet wird, ist: Es ist schlecht, Schwächen zu haben und Schwächen zu zeigen. Im besten Fall ist man in allem überdurchschnittlich gut. Auch ich wollte immer die Beste sein – selbst in Fächern und Bereichen, die mir gar nicht liegen und für die ich nichts übrig habe. Umso größer ist die Enttäuschung, wenn es dann doch nicht klappt. Warum konzentrieren wir uns nicht viel öfter auf Dinge, die wir lieben? Warum versuchen wir nicht, unsere Stärken auszubauen, statt in allem mittelmäßig gut zu werden? Ich für meinen Teil habe erkannt, dass es mir nichts bringt, meine Excel- oder Mathekünste auf Vordermann zu bringen und unheimlich viel Zeit und Energie in diese Dinge zu stecken, wenn sie mir eigentlich nichts bringen. In der Schule sind wir dazu gezwungen, überall mitzuhalten. Danach können wir wählen. Wählt aus und spezialisiert euch! Schwächen sind menschlich.
18. Allgemeinbildung
Dinge nicht zu wissen, die angeblich zur „Allgemeinbildung“ gehören, gleicht in manchen Kreisen einer Straftat. Dabei ist diese Allgemeinbildung doch mal so gar nicht greifbar und definiert. Ich hab’s aufgegeben, mir ein möglichst breites „Allgemeinwissen“ anzueignen, nur um irgendwelchen Standards zu entsprechen. Ich lerne, was mich interessiert und nicht das, was irgendeine Allgemeinheit für wichtig erklärt hat.
19. Parties & Alkohol
Zugegeben: Ich kann schon ganz gut feiern. Im richtigen Rahmen, mit den richtigen Leuten auch mal bis morgens um 6. Aber ich bin schon seit Jahren nicht mehr die „Partymaus“ (die ich vielleicht noch mit 18 war) und lasse mich auch ungern dazu überreden. Die ständige Angst, irgendetwas zu verpassen, habe ich abgelegt. Das Resultat: Mehr Abende mit meinem Freund auf der Couch, bei Netflix und Co. Aber viel feiern, nur weil man das mit Mitte 20 angeblich so macht? Definitiv zu teuer.
20. Den sicheren Weg
„Do what is right, not what is easy“ – viel zu oft sind wir davon verleitet, den einfachen und sicheren Weg zu gehen, weil er gewissen Standards entspricht und uns Arbeit und Mühsal erspart. Ich möchte riskante Pfade gehen und mich nicht mehr darum kümmern, welche sicheren Wege mir von dieser Allgemeinheit empfohlen werden. Ich arbeite daran, mir viel zu viele Gedanken um das Risiko und mögliche (negative) Konsequenzen zu machen.


1 Kommentieren
An den meisten Sachen muss ich wohl auch noch arbeiten, aber aus Make-up und Trends hab ich mir eigentlich noch nie was gemacht, wenn mir ein Trend gefällt, mach ich mit und wenn nicht eben nicht. Ich würde auch Dinge tragen die vielleicht inzwischen total „out“ sind, aber wenn ich die Sachen liebe? Warum nicht 😉
Was das Feuerwerk angeht bin ich ganz bei dir, mein Hund hasst Silvester und zittert immer vor Angst, das kann ich überhaupt nicht ab und sowieso ist es viel zu laut und alles ist hinterher verraucht, braucht man doch eigentlich nicht, oder?
Was mir in Bezug auf die Bikinifigur oder (meist eingebildete) körperliche Makel geholfen hat: andere Menschen beobachten und schauen, wo die so drauf achten, hinschauen und auch, worauf ich selbst bei anderen Menschen schaue, mir selbst fallen manche Dinge auch nicht so sehr auf oder ich sehe, dass andere Menschen an sich nichts störend finden und sich ebenso verhalten.
Ein interessanter Artikel! 🙂
Liebe Grüße, S