25 Jahre alt. Irgendwie surreal, gleichzeitig aber wahr. Und doch irgendwie ein Meilenstein. Aus einer Studentin „irgendwo Anfang 20“ wird plötzlich eine „Mittzwanzigerin“. Man nähert sich mit großen Schritten der 30, dem Ende der Jugend, dem Erwachsen-Sein.
Oder hat sich eigentlich gar nichts verändert?
Oh doch. Eine Menge.

Einmal im Jahr
Geburtstag haben ist toll. Ich war jedes Mal total aufgeregt und freute mich schon wochenlang auf den „großen Tag“. Als Kind waren natürlich die spannendsten Fragen immer: „Werden mir all meine Wünsche erfüllt? Bekomme ich die neue Puppe? Das neue Spielzeug aus der Werbung? Und kommen all meine eingeladenen Freunde zu meiner super organisierten Party? Wer gewinnt wohl beim Topfschlagen?“
Als Teenie gab’s bei den Geburtstagen dann weniger Topfschlagen und Blinde Kuh, dafür mehr Alkohol, Party und laute Musik. 16, 17, 18 werden? Das musste groß, laut und bunt (und manchmal exzessiv) gefeiert werden.
Einmal im Jahr durfte es also nur um mich gehen. Ich liebte es. Und ich lieb’s auch heut noch. Aber das „Geburtstag haben“ hat sich verändert. Es ist vielleicht etwas ruhiger geworden. Vielleicht ist es aber auch etwas nachdenklicher, besinnlicher und nicht mehr ganz so erwartungsvoll. Es ist routinierter, bescheidener und vielleicht auch einfach etwas unwichtiger geworden.
Das „Geburtstag haben“ hat sich verändert.
Es ist routinierter, bescheidener und vielleicht auch etwas unwichtiger geworden.

Und - wie fühlst du dich jetzt?
Kaum ist man wieder ein Jahr älter geworden, ist wohl diese Frage diejenige, welche man an seinem Geburtstag bestimmt drölf mal beantworten muss:
„Und – wie fühlst du dich?“
„Genauso wie gestern.“
Diese Antwort ist für den Fragenden stets ernüchternd. Aber sie trifft den Nagel auf den Kopf. Wie soll sich auch in einer Nacht alles verändert haben? Abgesehen von der Zahl, die das Lebensalter beschreibt, ist doch alles beim Alten geblieben.
Oder etwa nicht?
Veränderungen sind okay
„25 ist noch okay“, rufe ich in die Menge, die mich nach dem Geburtstagsständchen erwartungsvoll anschaut.
„25 ist doch noch nicht schlimm. Ich glaube, dass es ab nächstes Jahr viel schrecklicher wird, Geburtstag zu haben. Mit 26 geht’s steil auf die 30 zu. 25 hingegen ist noch okay. Das mag‘ ich!“
Während ich das ausspreche, merke ich, dass es beinahe wie eine Rechtfertigung klingt. Ich glaube mir selbst nicht. 25 zu werden ist „noch okay„? Warum sollte es nicht okay sein, 25 zu werden? Warum habe ich so ein Problem damit, öffentlich preiszugeben, dass das Älterwerden einfach dazu gehört? Dass es mich ausmacht? Uns alle ausmacht. Unser Leben gestaltet?
25 zu werden ist mehr als okay.
Denn Veränderungen sind okay. Veränderungen, die es wirklich gibt. Veränderungen, die uns leise und schleichend einholen. Veränderungen, die uns schlagartig und unerwartet treffen.

Ich bin jetzt 25 Jahre alt. Und das ist großartig!
Was sich verändert hat? Seit gestern nichts.
Aber mein 25. Lebensjahr hat unfassbar viel verändert.
Das merkt man erst dann, wenn man richtig intensiv darüber nachdenkt.
Ich bin mutiger geworden. Traue mir Dinge zu, die ich letztes Jahr noch nicht auszusprechen wagte.
Ich bin zufriedener mit mir selbst. Kleine Makel oder Fehler bringen mich nicht mehr aus der Fassung.
Erste Fältchen auch nicht. 😉
Ich bin achtsamer geworden. Lerne langsam, auf meinen Körper und seine Bedürfnisse zu hören, sie zu achten und zu bedienen.
Ich bin entspannter geworden, was meine Zukunft angeht und versuche, die Dinge kommen zu lassen, wie sie kommen sollen.
Ich bin sparsamer geworden. Achte auf meinen Konsum und kann mit weniger zufrieden sein.
Ich bin vielleicht nich erwachsener, dafür aber reifer geworden. Reifer in der Art und Weise, wie ich meine Entscheidungen treffe und wie ich handle. Nicht immer. Aber zumindest dann, wenn es drauf ankommt.
25 Jahre alt. Ein Vierteljahrhundert.
Auf dass das nächste Lebensjahr genauso lehrreich, erfolgreich und ereignisreich wird, wie das vergangene!









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2 Kommentare
Oh, ein wirklich toller Text! Ich bin im letzten Jahr 25 geworden und um ehrlich zu sein muss ich gestehen, dass es mich doch zum Nachdenken gebracht hat. Nicht, weil mich die Zahl an sich stört – eher die Tatsache, dass ich noch nicht all das erreicht habe, was ich mir vorgestellt und gewünscht habe. Du kennst das bestimmt: als Teenie macht man sich ja so gewisse Vorstellungen und ich war dann doch irgendwie ziemlich enttäuscht, dass ich das alles nicht so wie erhofft geschafft habe.
Aber mittlerweile sehe ich das ein wenig anders – alles hat seine Zeit. Das, was ich mir vorgenommen habe, werde ich auch noch erreichen – so früher oder später.
Ich wünsche dir ein tolles, neues und erfolgreiches neues Lebensjahr! 🙂
Ganz liebe Grüße,
Tina
Liebe Tina, erst einmal Danke für deinen Kommentar! Da hast du Recht, das denke ich auch manchmal. Früher dachte ich immer, mit 25 müsste man sein Leben schon „im Griff“ haben, Kinder, Haus und Hund haben und irgendwie ein Erwachsenenleben führen. Es ist aber nicht so und das ist okay! Ganz lieben Dank! 🙂