*Werbung: Dieser Beitrag enthält unbeauftragte Empfehlungen
In diesem Beitrag soll es um ein Thema gehen, welches meiner Meinung nach viel zu selten offen angesprochen wird und über das viele Frauen absolut um Unklaren sind oder bisher gar eine abwertende Meinung dazu haben: Die Menstruationstasse. In meinem Freundeskreis habe ich jedoch bemerkt, dass besagtes Thema (die anstrengendsten 4 Tage des Monats einer jeden Frau) auf sehr großes Interesse stößt. Was ist eine Menstruationstasse? Wie benutzt man sie? Ist das nicht furchtbar unhygienisch oder sogar ekelhaft?
In diesem Beitrag möchte ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und die bekannten Vorurteile etwas aus dem Weg räumen. Warum nicht mal über so etwas schreiben? Über Erfahrungen, die ich auch mit meinen Freundinnen teile, weil sie einfach JEDE Frau betreffen? Das habe ich mich auch gefragt… und hier ist er: mein GIRLS TALK: Ja zur Menstruationstasse!
Gleich vorweg: Ich bin natürlich nicht medizinisch versiert, sondern teile hier lediglich meine Erfahrungen und Tipps. 😉 Bei groben Zweifeln oder ernsthaften Fragen, sollte man sich an seinen Apotheker oder Gynäkologen wenden.
Was ist überhaupt eine Menstruationstasse?
Eine Menstruationstasse ist letztendlich ein kleiner Auffangbehälter für das Blut, das man während der Menstruation verliert. Sie besteht aus medizinischem Silikon und ist in verschiedenen Größen und Farben erhältlich. Die Tasse wird gefaltet eingeführt – ähnlich wie ein Tampon – und erzeugt durch die Trichterform eine Art Saugkraft, welche sie an Ort und Stelle hält. Sitzt die Tasse einmal richtig, so kann sie laut Herstellerangaben 8-12 Stunden im Körper bleiben. Das ist natürlich auch abhängig von der Stärke der Blutung.
Ist das nicht unhygienisch? Wie reinigt man die Tasse?
Nein, im Gegenteil! Die Benutzung einer Menstruations-Tasse ist sogar ziemlich hygienisch – zumindest dann, wenn man sie hinreichend pflegt und sauber hält. Während Tampons bei vielen Frauen oft Blasenentzündungen verursachen, weil Bakterien durch sie leichter in die Blase aufsteigen können, kann man diese Gefahr durch die Benutzung einer Tasse bzw. eines Lady Cups minimieren. Das medizinische Silikon ist absolut verträglich und löst keine Trockenheit oder Irritationen aus.
Die Tasse sollte jedoch nach jeder Benutzung mit warmen Wasser gereinigt werden. Zusätzlich kann man ein mildes und ph-neutrales Waschgel verwenden (hier eignet sich spezielles Shampoo für den Intimbereich). Nach der Menstruation sollte man die Tasse mindestens 10 min abkochen um sie wieder zu sterilisieren. Der meist mitgelieferte Beutel eignet sich für eine hygienische Aufbewahrung.
Und unterwegs?
Klar, – auf öffentlichen Toiletten ist das Wechseln der Tasse nicht immer eine einfache Geschichte. Praktisch ist, wenn das Waschbecken direkt bei der Toilette ist. Dann sollte es einfach möglich sein, die Tasse ohne große Probleme zu wechseln. Für andere Fälle kann man sich mit feuchten Tüchern behelfen und die Tasse damit auswaschen, notfalls vorher einen kleinen Becher mit warmen Wasser abfüllen um die Tasse dann auf der Toilette zu reinigen. Natürlich – das ist womöglich eine gewöhnungsbedürftige Prozedur. Doch durch die lange Tragedauer der Tassen ist es meistens möglich, den Wechsel im Vorhinein zu planen. Dann lässt es sich super einkalkulieren, ob man sie lieber auf der schmutzigen Raststätte wechselt oder eine Stunde später im sauberen Hotel. 🙂
Tut das Einführen weh? Woran merke ich, dass die Menstruationstasse richtig sitzt? Und wie führe ich sie überhaupt ein?
Zunächst einmal: Ob das Einführen weh tut, kann man bestimmt nicht pauschal beantworten. Aber ich bin mir sicher: Wer zuvor mit Tampons klargekommen ist, der wird mit Sicherheit auch keine Schmerzen beim Einführen eines Lady Cups haben. Auch vor der vermeintlich „großen“ Größe der Tassen muss man keinerlei Angst haben. Die Tasse wird mit Hilfe bestimmter Falttechniken geknickt und entfaltet sich im Unterleib von selbst. Hierbei kann man verschiedene Variationen ausprobieren. Auf menstruationsnasse.de sind die Techniken ganz gut und verständlich erklärt.
Hinsichtlich eines richtigen Sitzes gibt es auch unterschiedliche Empfinden. Aus Gesprächen mit Freundinnen weiß ich, dass fast jede sie an einer anderen Stelle als angenehm und „richtig“ empfindet. Das Wichtigste ist eigentlich, dass sich die Menstruationstasse komplett entfalten kann, sodass sie „dicht“ ist und nicht ausläuft. Um das zu überprüfen, sollte man kurz nach dem Einsetzen einmal mit dem Finger drum herumfahren. Falls sie sich noch nicht entfaltet hat, kann man leicht an der Tasse ziehen oder versuchen, sie etwas zu drehen. Wenn das alles nichts hilft, dann sollte man es einfach nochmal versuchen. Hier gilt: Nicht zu schnell aufgeben. Das ist reine Übungssache und kommt mit der Zeit. Bei manchen Frauen dauert es eben länger, bis sie ein Gefühl für den Umgang mit dem Cup erlangen, bei anderen klappt es sofort. 😉 Ist doch wie immer im Leben. Hihi.
Ist die Menstruationstasse was für mich?
Natürlich hat alles seine Vor- und Nachteile. Ich möchte hier kurz vorstellen, wann die Menstruationstasse vielleicht das Richtige für dich ist.
Probier‘ sie doch mal aus wenn….
- … du hin und wieder Probleme mit Blasenentzündungen während und nach deiner Periode hast. Das medizinische Silikon ist sehr viel weniger anfällig dafür, Bakterien in deine Blase zu befördern.
- … du das Gefühl hast, das Tampons dich oft austrocknen, zwicken und für ein unangenehmes Gefühl sorgen.
- … du viel und gerne reist oder unterwegs bist! Die Tasse ist durch ihre lange Tragedauer perfekt für lange Reisen, auf denen man nicht stündlich die Möglichkeit zu wechseln hat. Außerdem bleibt der Komfort die ganze Zeit erhalten. Die Tasse fängt für gewöhnlich nicht an zu zwicken oder zu rutschen.
- … du auch während deiner Periode nicht auf Schwimmen, Saunieren oder Sport generell verzichten willst. Mit einer richtig sitzenden Tasse bist du perfekt abgesichert und musst dir keine Gedanken um Bakterien machen.
- … du keine Angst und Scheu hast, mit deiner Menstruationsblutung in Berührung zu kommen. Klar, dem muss man sich stellen, denn die Tasse reinigt sich nicht von selbst. Aber alles Gewöhnungssache. 😉
- … du etwas für deinen Geldbeutel tun willst! Auf die Dauer gesehen, sparst du durch die Benutzung einer Menstruationstasse (zwischen 15-40€, je nach Hersteller) einiges ein! Die Tassen kannst du durchaus einige Jahre benutzen.
- … du etwas für die Umwelt tun möchtest. Tampons und Binden sind Wegwerfprodukte und verstopfen nicht nur gelegentlich ganz gerne Toiletten, sondern produzieren Unmengen an unnötigem Müll. Das kann man doch vermeiden! 🙂
Umwelt & Sozialer Vorteil
Zusätzlich zum Umweltaspekt bietet die Marke „Ruby Cup„, auf die ich bei meiner Recherche gestoßen bin, noch einen umwerfenden Pluspunkt: Für jeden verkauften Ruby Cup spendet man automatisch einen an ein Mädchen in Afrika. Monatshygiene ist ein großes Thema in armen Gegenden. Da sie kein Geld für Hygieneartikel haben, müssen die Mädchen oftmals zu sehr unhygienischen, drastischen Mitteln greifen. Ich finde es absolut löblich und toll, dass Ruby Cup sich dafür einsetzt, den jungen Mädchen eine „glücklichere Periode“ zu bescheren.
Meine jetzige Tasse ist aus dem DM und kostet dort ca. 17€ (qualitativ gut!), der Ruby Cup ist mit knapp 30€ natürlich etwas teurer. Aber der soziale Aspekt ist super, weshalb ich mir demnächst auch einen Ruby Cup zulegen werden.
Auf den Unterseiten von Ruby Cup (z.B. hier) findet man außerdem noch weitere praktische Tipps, z.B. zur Aufbewahrung, zur Reinigung oder weitere Erfahrungsberichte.
Ich hoffe, mein kleiner GIRLS TALK zum Thema Menstruationstassen hat euch bei eurer Entscheidung für oder gegen die kleinen Helferinnen geholfen. Welche Erfahrungen habt ihr bereits gemacht?
4 Kommentare
[…] mit eben jenem Thema findet fast bei jeder Frau einmal statt. Nachdem der letzte GIRLS TALK (Meine Erfahrungen mit der Menstruationstasse) so gut bei euch ankam, möchte ich nun meine persönliche Pillen-Geschichte mit euch […]
[…] und die Unterleibsschmerzen deutlich stärker wurden, hätte mir nichts besseres passieren können. Und seit ich übrigens die Menstruationstasse benutze, ist auch das kein Problem oder Hindernis mehr… Schon ein paar Monate nach dem Einsetzen pendelte sich alles ein und ich merkte, wie absolut frei […]
Hallo Jolimanoli,
kann man die Menstruationstasse auch mit einer Kupferspirale nutzen? Wie sind da deine Erfahrungen?
Viele Grüße, Frauke,
Hey! Ich glaube, grundsätzlich spricht nichts dagegen. Ich selbst habe es so gemacht. Die Spirale sitzt ja in der Gebärmutter, also viiiiiiel weiter oben als die Menstruationstasse. 🙂
Liebe Grüße