*Werbung: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links und persönliche Produktempfehlungen, unbeauftragt
Seit ich meine Handlettering & Watercolor Bilder öffentlich teile, häufen sich die Anfragen nach Tipps, Erklärungen und Anleitungen. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, einen Guide zu schreiben, in dem ich meine Erfahrungen und Tipps teile, denn Handlettering & Watercoloring ist so ein tolles Hobby, das noch schöner wird, wenn man sich mit anderen austauschen kann. Du bist in diesem Beitrag goldrichtig, wenn du folgendes Anliegen hast:
„Ich würde auch furchtbar gerne schöne Handlettering & Watercolor Bilder malen, habe aber keine Ahnung, wie ich anfangen soll. Welches Material brauche ich, um zu beginnen? Was muss ich beachten? Woher kriege ich Tipps?
Ich kenne diese Gedanken, denn auch ich hab mich anfangs gefragt, wie ich überhaupt beginnen soll. Was mir – als Studentin – besonders wichtig war: Ich wollte nicht gleich Unmengen an Geld für ein Hobby ausgeben, von dem ich nicht mal wusste, ob ich dabei überhaupt bleiben möchte. Deshalb war es mir wichtig, anfangs auf günstigere Materialien zurückzugreifen, um erst einmal – ohne schlechtes Gewissen – einige Techniken ausprobieren zu können.
Wie du den Anfang für Handlettering & Watercolor finden kannst, ohne zu viel Geld auszugeben, möchte ich dir heute erklären.

Günstig lettern? Geht das?
Wer sich für Handlettering & Watercolor interessiert, der kommt zwangsläufig mit der „Materialanschaffung“ in Berührung. Im bunten Wald der Farben, Pinsel, Pinselstifte, Papiere und und und blickt man jedoch am Anfang kaum durch.
Ehe man sich versieht, hat man eine stattliche Summe im Online-Warenkorb oder auf dem Kassenband des regionalen Künstlerbedarfshändlers. Papiere und wirklich gute Farben und Stifte haben ihren Preis. Das ist nun mal so – und mal ehrlich: Das macht es ja auch irgendwie besonders, oder? Die meisten erfahrenen Künstler oder Hobby-Künstler würden vermutlich darauf pochen, dass man nur mit bestimmten Farben und Papieren wirklich gute Effekte erzielen kann.
Ich bin anderer Meinung! Denn ein Meister ist wohl noch nie vom Himmel gefallen. Warum also nicht mit günstigen Alternativen starten und sich nach und nach an professionelleres Equipment herantasten?
Günstig lettern – das geht! Sag‘ ich zumindest. Starte mit Materialien, die zu deinem Budget passen, sonst besteht die Gefahr, dass du viel zu zurückhaltend bist, um die „teuren“ Materialien nicht zu verbrauchen.
Den Anfang finden - Das richtige Mindset
1. Verlieb' dich in den Prozess
„Fall in love with the process and the results will come“
Mein persönliches Verständnis von Watercoloring und Handlettering besagt: Alles ist erlaubt. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Für mich geht es bei dieser künstlerischen Tätigkeit vor allem um den Entstehungsprozess. Das Ergebnis ist ein nettes „Outcome“, über das ich mich wahnsinnig freue, wenn mir das Werk gut gelungen ist. In erster Linie bin ich einfach wahnsinnig verliebt in die Tätigkeit des Malens, weil es mich so herrlich entspannt und mich runterkommen lässt. Ich kann mich kreativ austoben, dabei aber gleichzeitig ganz still und zurückgezogen an meinem Schreibtisch oder Wohnzimmertisch sitzen.
2. Lass dich inspirieren, aber vergleiche dich nicht
Ich stöbere gerne auf Pinterest oder Instagram, um mir Inspirationen für tolle Schriftzüge oder Aquarell-Bilder zu holen. Es ist ganz normal und keine Schande, sich Inspirationen zu holen. Gerade am Anfang ist die Methode „Copy-Cat“ einfach empfehlenswert – schließlich braucht man erst einmal Orientierung und muss den Anfang finden, bevor wirklich eigene, individuelle Bilder entstehen können. Manchmal merke ich allerdings, dass ich mich von den Bildern anderer runterziehen lasse. „Die sind viel besser als meine“, denke ich dann frustiert und bin kurz davor, meinen Aquarellblock zuzuklappen und in die Ecke zu schmeißen. Das ist aber völlig falsch! Lass dich inspirieren, aber vergleiche dich nicht. Es geht beim Malen darum, DEINE individuelle Kunst zu finden, die auf ihre eigene Art schön ist! 🙂
3. Entspann' dich und mach es dir bequem
Ich hab‘ dir schon erzählt, dass es mir beim malen um den Prozess geht. Deshalb ist es mir wichtig, dass ich mich völlig in meine Tätigkeit vergraben kann und für eine Weile an nichts anderes denken muss. Dazu gehört einerseits die richtige Stimmung. Die erzeuge ich gerne mit einer tollen Spotify-Playlist oder auch einem spannenden Hörbuch. Da ich meine Arbeit nicht gerne häufig unterbreche, lege ich mir vorab alle Materialien bereit. Dazu gleich mehr. Es mag sich vielleicht blöd anhören, aber auch Faktoren wie Temperatur, Hunger- und Durstgefühl und Kleidung haben einen ungemeinen Einfluss auf meine Stimmung bzw. Fähigkeit, einfach entspannen zu können. Wenn ich leicht unterzuckert bin, zu viel (oder zu wenig! ;)) Kaffee intus habe oder meine Jeanshose zwickt, kann ich mich nicht fallen lassen. Wie ihr euch am besten entspannen könnt, müsst ihr selbst herausfinden. Meine Tipps können euch vielleicht als Anregung dienen. 🙂


Den Anfang finden - Handlettering Materialien
Für’s Handlettering eignet sich (je nach Effekt, den man erzielen möchte) fast jeder Untergrund und fast jeder Stift.
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich mag euch ein paar Basics zeigen, die ich gerne verwende bzw. die mir empfohlen wurden. Und keine Sorge: Ich stelle auch günstige Produkte vor. 😉
Natürlich eignen sich die Materialien für jeweils verschiedene Techniken. Wie sich Handlettering, Brushlettering, Faux-Calligraphy und Kalligraphie voneinander unterscheiden, erklärt euch Frau Liebling in diesem Beitrag.
Meine Links sind nur Beispiele, es gibt noch unzählige andere, wirklich gute Produkte. Falls ihr noch weitere Empfehlungen habt, kommentiert den Beitrag doch, sodass eine umfassendere Sammlung entsteht.
1. Lettering: Literatur & Vorlagen
Die günstigste Variante, hilfreiche Vorlagen und Tipps zu bekommen, ist eine Internetrecherche. Zahlreiche Blogs bieten tolle Guides oder kostenlose bzw. kostengünstige Vorlagen zum Selbstausdrucken an.
Um nur mal ein paar zu nennen:
- Handlettering lernen mit Timo
- Handlettering Guide von Frau Hölle Studio
- Verschiedene Downloads und Vorlagen von Michilicious
Wer gerne etwas „handfestes“ vor sich liegen hat und auf Bücher und Übungshefte setzt, sollte sich diese Exemplare mal anschauen:
- Handlettering Alphabete: Schritt für Schritt zur eigenen Schönschrift – 2 Maxi Poster mit allen Schrift-Vorlagen zum Abpausen
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- Handlettering: Die Kunst der schönen Buchstaben
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- Handlettering Watercolor: Schön schreiben und mit Aquarellfarben illustrieren
*
2. Lettering: Stifte & Brushpens
Ich habe begonnen, mit ganz „normalen“ Finelinern & Filzstiften zu üben, die ich ohnehin in meinem veralteten Schulmäppchen hatte. Wenn du erst einmal herausfinden möchtest, ob das Lettern dir liegt und Spaß macht, empfehle ich dir: Probier‘ dich doch mal quer durch eine Stiftesammlung! Ich bin sicher, dass du schon mit deinen vorhandenen Stiften schöne Ergebnisse erzielen kannst. Mit deinen normalen Stiften lassen sich nämlich schon sehr schöne Letterings im „Faux Calligraphy“ Stil erstellen.
Dafür eignen sich z.B.
- Staedtler – Pigment Liner 308 – Filz Spitze Kalibrierte 0.05 mm schwarz
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- Faber Castell Pitt Artist Pen Wallet Black Pack of 4
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- Fineliner mit gefederter Spitze – STABILO SENSOR – 10er Pack – schwarz
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Wenn du dich bereit fühlst, in die Welt der Brushpens und des Brush-Letterings einzutauchen, kann ich dir folgende Stifte an’s Herz legen, mit denen ich fast alle meine Letterings mache:
- Für feine Letterings Tombow WS-BS Brush Pen Fudenosuke, weiche Spitze, schreibfarbe schwarz
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- Pentel Brushpen für dickere Linien Pentel Fude Pinselstift Tsumiho
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- Günstige Alternative zu den Tombow Dual Brush Pens (Set inkl. Wassertankpinsel) –SKULLPAPER Watercolor Brush Pen Set – Pinselstifte weich und flexibel – langlebige Aquarellstifte
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3. Lettering: Papier & Untergrund
Beim „Lettering“ kommt es immer darauf an, womit du Lettern möchtest und welche Technik du anwenden möchtest. Für den Anfang empfehle ich dir, die ersten Übungen auf normalem, sehr glatten Kopierpapier durchzuführen. Auch dein linierter oder karierter Collage-Block* tut’s für’s Erste. Denn egal, ob du dort mit deinen normalen Finelinern, Filzstiften, Brushpens etc. übst, wird es auf solch einem glattem Papier am einfachsten von der Hand gehen.
Für Handlettering mit Aquarellfarben oder Wassertankstiften rate ich zu dickerem Aquarellpapier, da dies nicht so leicht aufweicht. Für Brushpens ist dies allerdings nicht so gut geeignet, da die Pinselspitze durch die raue Papierstruktur schnell ausfranst und dann nicht mehr zu gebrauchen ist.
Prinzipiell lässt sich mit dem richtigen Werkzeug (=Stift) alles belettern, was Lust und Laune bringt. Von der Tasse bis hin zum Jute-Beutel. Ich belettere mittlerweile sogar Leinwände, Blumentöpfe, Tafeln, Kisten und Kartons uvm.

Den Anfang finden - Watercoloring Materialien
1. Watercoloring: Literatur & Vorlagen
Das Malen und Schreiben mit Aquarellfarben ist eine wunderschöne und meditative Angelegenheit, die sich herrlich mit dem Handlettering kombinieren lässt. Vorlagen und Inspirationen findest du eigentlich überall im Netz. Zwei meiner liebsten Quellen möchte ich herausheben:
- Anleitungen, Vorlagen und tolle Inspirationen von May&Berry
Handlettering Watercolor: Schön schreiben und mit Aquarellfarben illustrieren*
- Mein liebster YouTube Kanal zum Thema „Watercoloring“: Watercolor Misfit
2. Watercoloring: Pinsel & Farben
Obwohl ich euch sonst gerne günstige Alternativen empfehle, kann ich bei den Pinseln nur sagen: Setzt auf Qualität. Billige Pinsel haaren sehr schnell, weil sie nicht gut verarbeitet werden. Das kann wirklich sehr nervig sein und euer Bild zerstören, weil die Haare durch die Farbe am Papier haften bleiben. Mit „Billigpinseln“ meine ich vor allem die wirklich günstigen, die man für Centbeträge im Supermarkt bekommt.
Für gewisse Effekte lohnt es sich aber auch, alte Borstenpinsel aufzubewahren. 😉
Eine tolle Alternative für Einsteiger, sind die sogenannten „Wassertankpinsel“, die sehr leicht hand zu haben sind. Wer mag, kann den Tank statt mit Wasser auch mit flüssiger Wasserfarbe füllen.
Pinsel-Empfehlungen:
- Synthetikpinsel von daVinci
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- Pentel Water Brush Wasserpinsel (feine, mittlere und breite Spitze) 3 Stück
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Zum Malen nutze ich derzeit einen kleinen Aquarellkasten von Schmincke. Ich habe mit einem kleinen, kostengünstigen Set begonnen und kaufe mir immer mal wieder eine Farbe hinzu.
Ich habe nie andere Farben benutzt und kann deshalb (noch) keinen Vergleich ziehen.
Günstigere Alternative für den Anfang
Kürzlich habe ich mir im Lidl günstige Aquarellfarben in der Tube gekauft und bin vom Preis-Leistungs-Verhältnis begeistert. Die Farben sind leuchtend, lassen sich gut verblenden und lösen sich mit Wasser gut auf. Für 5-7€ habe ich keine Kritikpunkte!
Die Crelando-Farben sind auch über Amazon erhältlich, allerdings etwas teurer als bei Lidl.
2. Watercoloring: Papier
Natürlich kann man auf normalem (oder etwas dickerem Kopierpapier) üben, um sich mit den Aquarellfarben vertraut zu machen. Leider wellt sich dünnes Papier durch die wasserhaltige Farbe extrem, so dass unschöne Ränder beim Trocknen entstehen. Ich arbeite mit den Blöcken von „Malzeit“ und bin sehr zufrieden mit der Struktur und der Qualität des 300g starken Papiers.


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