Hormonfrei Leben: Drei Jahre Kupferspirale – Das hat sich verändert

von Jojo
Drei Jahre Kupferspirale - Meine Erfahrungen

Neulich sprach ich mit einer Freundin wieder einmal über das Thema „Kupferspirale“, da auch sie sich eine legen lassen hatte. Dabei fiel mir auf, dass ich auch schon sehr lange nicht mehr über das Thema berichtet habe und das es wieder mal Zeit für ein kleines „Update“ wird. 

Ein paar Monate nachdem ich mir die Kupferspirale hab legen lassen, habe ich meine Erfahrungen ausführlich in einen Blogpost verpackt, der bis heute zu meinen meistgelesenen Beiträgen zählt. Das hat mir gezeigt, dass an den Themen „alternative Verhütung“ und „hormonfrei leben“ einfach großes Interesse besteht, weil gerade ein Umdenken stattfindet: Weg von der Pille, weg von Hormonen, hin zu einer hormonfreien und selbstbestimmten Verhütungsmethode. 

Bis heute habe ich schon einige Beiträge zu diesen Themen geschrieben. Dazu zählt vor allem mein eben erwähnter Beitrag über meine Erfahrungen mit der Kupferspirale, wo ich ziemlich ausführlich darauf eingehe, warum ich mich eigentlich für die hormonfreie Spirale entschieden habe. Außerdem beschreibe ich auch sehr umfangreich, wie ich das Einsetzen empfunden habe und warum die Entscheidung trotz Schmerzen für mich eine der besten war, die ich treffen konnte. 

In anderen Beiträgen berichte ich aber auch über meine „Pillengeschichte“, das Absetzen, meine Beweggründe und wie lange mein Körper gebraucht hat, bis er sich von dem Ganzen Prozedere erholt hatte. Mittlerweile gibt es sogar zwei Podcastfolgen, in denen ich all das erzähle. Für einen besseren Überblick verlinke ich dir alle meine Beiträge. 

Meine Girls Talk Beiträge auf einen Blick

Bitte beachte allgemein, dass ich in meinen Beiträgen zu diesem Thema nur meine persönlichen Erfahrungen teile. Diese können dir Orientierung bieten und ein Anhaltspunkt sein, aber geh‘ bitte auf keinen Fall davon aus, dass es bei dir genauso abläuft. Die Verhütungsmethode sollte man sorgfältig auswählen und mit seinem Frauenarzt/seiner Frauenärztin besprechen. 

3 Jahre mit der Kupferspirale - Das hat sich verändert

Ich kann es gerade wieder einmal kaum glauben, wie schnell die Zeit verfliegt, aber: Ich lebe jetzt schon seit über drei Jahren mit der Kupferspirale. Drei Jahre, in denen ich völlig hormon- und vor allem stressfrei verhüte. Drei Jahre, in denen ich eigentlich kaum mehr einen (negativ behafteten) Gedanken an das Thema Verhütung verschwendet habe. 

Mit Sicherheit liegt das an zwei Faktoren. 

1. Ich fühle mich mit der Kupferspirale sehr wohl, da ich sie weder spüre, noch extreme Beschwerden habe. 

2. Ich bin jetzt in einem Alter (fast 26) und in einer Lebenssituation, in der Verhütung für mich nicht mehr von essenzieller Wichtigkeit ist. Es ist gut, dass ich aktuell die Kontrolle darüber habe und entscheiden kann, dass ich noch eine Weile warten möchte, bevor ich schwanger werde. Sollte die Spirale allerdings aus welchen Gründen auch immer versagen, so wäre auch das für mich annehmbar. 

Von daher kann ich sagen: Ich lebe in dem Punkt absolut stressfrei mit der Kupferspirale. Und ich glaube, dass mir die Kombination aus „Kontrolle durch Spirale“ und meiner Einstellung zum Thema Verhütung in der Hinsicht ein viel positiveres Gefühl verschaffen, als ich es unter der Pille hätte haben können. 

Aber nun mal von vorne. Was hat sich eigentlich in den drei Jahren mit Kupferspirale verändert? 

 

1. Mein Zyklus funktioniert wie ein Uhrwerk.

Während ich besonders nach dem Absetzen der Pille mit einem sehr unregelmäßigen Zyklus zu kämpfen hatte, hat sich in den letzten drei Jahren mit der Kupferspirale ein Rhythmus eingependelt, der so zuverlässig funktioniert, wie ein Uhrwerk. 

Ich denke, dass ich das nicht der Kupferspirale an sich verdanke, sondern dass dies eher der Tatsache geschuldet ist, dass ich hormonfrei verhüte und sich dadurch bei mir ein natürlicher Zyklus einpendeln konnte. Natürlich hat man auch unter Pille und Co. meist einen sehr geregelten Zyklus, dieser ist aber nicht natürlich und durch die Wirkung der Hormone verändert. Für mich als Frau ist es ein absolut gutes und beruhigendes Gefühl, genau zu wissen und zu spüren (!) , in welcher Zyklusphase ich mich gerade befinde.

2. Die Menstruationsblutung ist sehr viel schwächer geworden.

Wir alle wissen, dass eine Kupferspirale die Menstruationsblutungen verstärkt. Genauso war es bei mir anfangs auch. Ich hatte ungefähr das erste Jahr über eine unglaublich starke Menstruationsblutung, die mit zum Teil heftigen Krämpfen einherging. In den vergangenen zwei Jahren ist die Blutung jedoch stark zurückgegangen und ich habe das Gefühl, dass sie sich allmählich eingependelt hat. Die Blutung ist zwar noch stärker als unter der Pille, aber nicht mehr wesentlich stärker als in meiner „verhütungsfreien Zeit“, d.h. bevor ich die Kupferspirale bekam. 

Bei meinem letzten Kontrollbesuch beim Frauenarzt wurde mir bestätigt, dass es häufig vorkommt, dass die Stärke der Menstruationsblutung sich nach einiger Zeit einpendelt. 

3. Ich habe wenig bis kaum Beschwerden während der Periode.

Was anfangs auch undenkbar war, hat sich mittlerweile auch eingependelt. 
Die ersten Monate war meine Periode von starken Schmerzen und teilweise fast unerträglichen Krämpfen begleitet. Am stärksten Tag der Periode war ich in dieser Zeit meist zu Nichts zu gebrauchen und konnte mich nur mit Schmerztabletten über Wasser halten. Aber Achtung: Das ist nur meine persönliche Erfahrung. Ich bin ein sehr schmerzempfindlicher Mensch und hatte mein ganzes Leben lang immer mittlere bis starke Beschwerden während der Periode (teilweise auch unter der Pille). Dass man in der Anfangszeit aber stärkere Schmerzen hat als zuvor, ist wohl ganz normal. Nach ein paar Monaten sind diese aber auch schon schwächer geworden und heute hab ich fast keine Beschwerden mehr. Am stärksten tag der Periode spüre ich hin und wieder Krämpfe im Unterleib, die aber nach ein paar Minuten wieder verschwinden und mich keinesfalls im Alltag behindern. 
Zusätzlich ist die Zeitspanne der Periode viel kürzer und vorhersehbar geworden: Sie kommt einen Tag, bleibt einen Tag (recht stark) und geht innerhalb von 1-2 Tagen wieder. Das war’s :-). 

In Kombination mit der Menstruationstasse, fühle ich mich mittlerweile überhaupt nicht mehr „eingeschränkt“ durch meine Periode. 

4. Meine Haut reagiert stärker auf Zyklusveränderungen und Ernährung.

Während der Pilleneinnahme hatte ich gar keine Problem mit der Haut – logisch, denn genau dafür war sie ja auch gedacht. Nach dem Absetzen ist meine Haut dann förmlich explodiert und ich hatte mit sehr unreinen Stellen, Pickeln und Ausschlag zu kämpfen. 

In den vergangenen drei Jahren ist meine Haut (im Gesicht) buchstäblich zu einem Spiegel meines Körperzustands geworden und ich kann an ihr so einiges ablesen. Natürlich ist das nicht immer positiv. Wenn es mir schlecht geht oder ich zu viel Schokolade und andere Süßigkeiten esse, reagiert meine Haut entsprechend. Dann wird sie fettig, ich bekomme Pickel auf der Stirn und am Kinn und größere Augenschatten. Aber hey – ist das nicht normal? So ärgerlich das auch manchmal ist, so beruhigend ist es doch zu sehen, wie zuverlässig unser Körper uns Signale gibt und aufschreit, wenn etwas nicht in Ordnung ist.

3-5 Tage bevor ich meine Periode bekomme, äußert sich das in Form von leichten PMS-Erscheinungen. Dazu gehören leider auch Hautunreinheiten. Meist ist das ein Pickel auf der Stirn, der mir sagt: In ein paar Tagen geht’s los. 

5. Ich bin immer noch zufrieden...

…weiß aber auch jetzt bereits, dass ich mir die Spirale vorerst (!) kein zweites Mal legen lassen werde.  Zwei Jahre darf sie noch liegen und ich kann mir derzeit nicht vorstellen, mir gleich nochmal eine neue legen zu lassen. Nicht, weil ich unzufrieden bin oder Angst davor hab, sondern weil ich finde, dass alles seine Zeit hat. Natürlich hängt das auch stark von der Lebenssituation ab, in der man sich befindet und ist daher nicht ganz planbar. Sollte allerdings alles so bleiben wie bisher, würde ich dann gerne auf andere, noch natürlichere Methoden umsteigen. 🙂 

 

Ich hoffe sehr, dass meine Erfahrungen euch weiterhin helfen und euch ermutigen, über eine hormonfreie Verhütung nachzudenken. Schreibt mir gerne weiterhin eure Fragen, euer Feedback oder eure Anregungen für weitere Beiträge! 

 

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2 Kommentare

Katrin 16. Juli 2018 - 11:04

Liebe Jojo, vielen Dank für deine ausführliche Erfahrungsbeschreibung. Ich selbst hab mir vor knapp einem halben Jahr auch eine Spirale setzen lassen. Ich wollte Anfangs auch die Kupferspirale, bin aber nach einem ausführlichen Gespräch über die Vor- und Nachteile mit meiner Frauenärztin doch auf die Hormonspirale umgestiegen. Wieder Hormone… obwohl ich nach der kurzen Verhütungszeit mit der Pille nie wieder hormonell verhüten wollte! Trotzdem sind meine Erfahrungen fast identisch mit denen, die du zu deiner Anfangszeit beschrieben hast. Das beste ist tatsächlich, dass man sich einfach rein gar keine Gedanken mehr über Verhütung macht. Einer der größten Nachteile der Pille meiner Meinung. Ebenso wie du würde ich mir jedoch keine 2. Spirale legen lassen, auch wenn meine nur 3 Jahre liegt und ich dann „erst“ 25 wäre. Aber bis dahin bin ich fertig mit meinem Masterstudium und arbeite bereits um die 2 Jahre. Also genau perfekt für mich ich wünsche dir noch viel Erfolg und eine beschwerdefrei Zeit.
Liebe Grüße
Katrin @thisiskachi

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Jojo 16. Juli 2018 - 11:07

Hey Kathrin! Danke für dein liebes Kommentar. 🙂 Ich kenne total viele Mädels, die mit der Hormonspirale genauso zufrieden sind, wie ich es mit der Kupferspirale bin. Wichtig ist ja nur, dass es einem gut geht und man alles gut mit seinen Ärzten abklärt. Ich freue mich, dass du durch die Spirale auch „stressfrei“ verhüten kannst!
Danke dir 🙂

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