Mein kleiner & persönlicher Jahresrückblick 2016

von Jojo

Wenn es darum geht, sich zurück zu erinnern, bin ich mit Sicherheit nicht die Beste. Ich vergesse Kleinigkeiten, Eckdaten, kann Erlebnisse nicht mehr in Wochen, Monate oder Jahre einordnen und muss mir so etwas eigentlich akribisch aufschreiben, um so etwas wie einen „Rückblick“ entstehen zu lassen. Das hab ich nicht getan. Es konnte ja niemand ahnen, dass ich plötzlich einen Blog habe und nun vor der Herausforderung stehe, genau so einen Jahresrückblick zu verfassen. Nicht, weil es alle machen. Nicht, weil ich muss. Sondern, weil ich das Gefühl habe, dass es gut ist, Dinge und Erlebnisse revue passieren zu lassen, sie nachträglich aufzuschreiben, sie zu kategorisieren und sich erneut über sie zu freuen, sie zu kritisieren oder sie sich einfach nochmal ins Gedächtnis zu rufen. 
Ich werde nicht alles erzählen. Manches ist und bleibt privat. Manches werde ich schlichtweg vergessen. Aber alles, was ich so lehrreich, schön oder bestürzend fand, dass man es als „Marmeladenglasmoment“ bezeichnen könnte, versuche ich zu rekonstruieren. Bestimmt nicht chronologisch oder in der Reihenfolge irgendeiner Wertigkeit.  Genauso, wie es mir gerade in den Kopf kommt, mir einfällt und wie meine (schwammige) Erinnerung es zulässt.
Viel Spaß mit meinem Jahresrückblick 2016. 

 Orte, die ich gesehen habe

Ich war zum ersten Mal über dem großen Teich. Gleich zu Beginn des Jahres stand eine Geschäftsreise in die USA mit meinem damaligen Arbeitgeber an. Ich war in New York. Bin allein dort durch die Straßen gelaufen, habe mir allein ein Musical am Broadway angeschaut. Mathilda – das beste Musical, das ich bisher gesehen habe. Die Kinder waren gesanglich, schauspielerisch und choreographisch unfassbar beeindruckend. Ich war auf dem ONE World Trade Center, mit unglaublicher Höhenangst – trotzdem war es überwältigend dort oben zu stehen und auf die Welt herabzuschauen, als wären diese riesigen Wolkenkratzer kleine Spielfiguren in einem Brettspiel, die Autos und Menschen nur noch verschwommene Pixel in der Ferne und der Himmel die große Decke, die man als Kind über seine selbstgebaute Bude gespannt hat – stolz wie Oskar.

Ich bin nicht übermäßig viel gereist dieses Jahr. Und doch waren die Orte, die ich gesehen habe, meist malerisch schön und idyllisch. Wir waren in Holland – in den wunderbarsten Strandhäusern, die man sich nur vorstellen kann. Bei hellstem Sonnenschein haben wir bei unserem Chorausflug direkt am Strand gegrillt, Lagerfeuer gemacht, selbstgebaute Burger mit viel Yummy-Sauce gegessen und wundervolle Sonnenuntergänge angeschaut. Ich war in Amsterdam und bin mit einem Boot durch die Kanäle und Grachten dieser malerischen Stadt gefahren. Ich war mit Ilias auf Corfu. Dort haben wir mit einem Mietwagen die ganze Insel unsicher gemacht, haben unzählig viele schöne Strände und Buchten gesehen, uns den Sonnenbrand unseres Lebens geholt und sind durch die wunderschöne Altstadt von Corfu-Town geschlendert. Außerdem haben wir bei einem kleinen Ausflug Nürnberg als Stadt für uns entdeckt – die Altstadt hat uns auch hier sehr beeindruckt und war auf jeden Fall eine Reise wert.

Freundschaften, die ich geschlossen und wiederentdeckt habe

Wenn ich an 2016 denke, denke ich unweigerlich sofort an Freundschaften. Ich glaube, ich habe dieses Jahr zum ersten Mal bewusst wahrgenommen, wie wichtig und grundsätzlich Freundschaften für unser Leben sind, wie schmerzlich man sie nur entbehren könnte und wie sehr sie uns aufbauen, an der Hand halten und uns Halt und Beständigkeit geben, wenn wir es am dringendsten brauchen. Ich habe über meine Hobbies so unfassbar viele Menschen kennengelernt und bin jedem Einzelnen dankbar für die Bereicherung, die er mir mit seinem Auftauchen beschert hat. Letztendlich gibt es immer die Freunde, die bleiben. Und ich hoffe, dass es aus 2016 einige gibt, die – auf welche Weise und durch welche Umstände auch immer –  näher an meine Seite rücken und mich durch mein holpriges, experimentierfreudiges und sich ständig veränderndes Leben begleiten.
Ich habe vielleicht auch begriffen, dass Freundschaft nicht heißt, dass man sich ständig beieinander melden muss. Man muss nicht immer in greifbarer Nähe sein, nicht unmittelbar nebenan wohnen oder sich ständig zum Kaffeetrinken treffen, um gute Freundschaften zu führen. Was zählt, ist das Zwischenmenschliche. Das Gespräch. Der gute Rat. Und Spaß.
Und dass man bereit ist, dem Freund ein Stückchen von sich selbst zu geben, wenn er es braucht. Hilfe, Fürsprache, Verständnis, Arbeitskraft, Zeit.
An alle Freunde: Danke, dass es euch gibt! Ich freue mich auf 2017 mit euch.

Musik, die mich begleitet hat

2016 war ein so ereignisreiches und arbeitsintensives Jahr wie noch kaum eines zuvor!
Vor allem musikalisch bin ich fast gar nicht zur Ruhe gekommen. Anfang des Jahres – im April – stand unser Chor Jubiläum an. Unter dem Motto „30 Jahre Töne mit Herz“ hat sich der Vorhang unserer heimischen Stadthalle zweimal gehoben und wir haben das Publikum mit unseren Lieblingssongs aus den vergangenen Jahren besungen. Im Sommer standen einige Hochzeiten auf dem Programm, die ich begleiten durfte. Wir haben unsere Acoustic Band CITY STARLIGHTS  gegründet. Ich war wieder Teil eines schönen Live & Acoustic Konzertes im Breidenbacher Hof. Mit meinem Chor SOULTEENS, den ich selbst leite, habe ich viele schöne eigene Gottesdienste begleitet und gestaltet.
Im Oktober haben sich dann die Türen des Siegener Apollo Theaters für unseren Verein Musical!Kultur Daaden geöffnet. Bei der diesjährigen Produktion „Natürlich Blond“ durfte ich zwei Rollen übernehmen. Die Zeit im Apollo war so unvergesslich schön und intensiv, dass es einem nach zwei Wochen Spielzeit extrem schwer fällt, wieder ins „normale“ Leben zurück zu kehren. Der Alltag ist so grausam und trifft einen nach so einem Höhenflug wie ein Schlag ins Gesicht. Umso schöner ist es, an die tolle Zeit zurückzudenken, sich an all die vielen Menschen zu erinnern, den Applaus, das Lob, den Zusammenhalt auf, hinter und vor der Bühne und an das Glück, dass man so tollen Gruppierungen / Vereinen zugehört, die es immer wieder schaffen, Großes auf die Beine zu stellen.

Dinge, die mich nachdenklich gemacht haben

2016 war das Jahr der Erkenntnisse: Ich habe tatsächlich zum ersten mal so richtig gespürt, wie wichtig es ist, gut auf sich und seinen Körper zu achten. Mein Ziel, mir mehr Zeit für mich zu nehmen, habe ich auch mutig in einem Beitrag formuliert, der auf die größte Resonanz aller Blogaritkel bisher stieß.
Jahrelang hat Multi-Tasking super bei mir funktioniert. Ich konnte 8 Projekte gleichzeitig organisieren, habe neben Arbeit und Studium (früher noch Schule) sämtliche Hobbies unter einen Hut bekommen. Das war zwar nie ganz einfach, doch es hat mir nichts ausgemacht. Ich hab es sogar gerne gemacht.
Das Jahr 2016 hat mir zum ersten Mal meine Grenzen aufgezeigt. Das hat sich körperlich bemerkbar gemacht – ich war müde, ständig krank, niedergeschlagen und angestrengt. Ich habe mir eine Auszeit genommen, bin von Arzt zu Arzt gerannt und habe schließlich einige Diagnosen bekommen – alles behandelbar. Zum Jahresende hin wurde es wieder besser.

Nachdenklich, bin ich auch im Bezug auf das Geschehen in der Welt geworden. Anschläge. Terror. Gewalt. Fremdenfeindlichkeit. Auch mich beschlich oft das mulmige Gefühl, wenn ich an großen Bahnhöfen, öffentlichen Plätzen oder Flughäfen unterwegs war. Müssen wir nun auch Angst haben? Ich möchte mich hier nicht politisch äußern, kein Statement abgeben. Nur sagen, dass auch mich dieses Thema viel beschäftigt hat, mich nicht kalt gelassen hat. Ich hoffe, 2017 bringt Lösungen, Erleichterung, Frieden.

Veränderungen, die 2016 gebracht hat

Eine riiiiesen Veränderung brachte gleich der Jahresanfang! Es sollte raus gehen aus dem Elternhaus, aus dem trauten Heim, aus der Kindheit. Rein ins Erwachsen-Sein. Rein in neue Abenteuer, die nun mit viel mehr Verantwortung zusammenhängen. Und es war eine gute Entscheidung, auszuziehen, sich auf (weitestgehend) eigene Beine zu stellen. Irgendwie hat es etwas bewirkt und mir gezeigt, dass man die Dinge einfach anpacken sollte. Nicht nur darüber reden. Einfach machen, von jetzt auf gleich. Mehr ausprobieren, weniger überlegen, weniger fragen. Auch mal anecken und Kritik ernten. Das ist allenfalls besser, als es nicht versucht zu haben.
So ging es dann also bereits im März mit Sack und Pack in die neue Wohnung im schönen Betzdorf. Zentral, frisch renoviert, hell und gemütlich.

Kurz danach wurde auch der Gedanke geboren, einen Blog zur eröffnen. Aber wie, womit, wann und warum? All die Fragen zogen die Entscheidung noch etwas in die Länge. In erster Linie wollte ich schreiben: Geschichten, Ratgeber und über meine Liebe zur Mode und zu „Weiberkram“ im Allgemeinen. Ich wollte schöne Bilder machen und mich – neben all meinen Freizeitaktivitäten- irgendwie zuhause noch kreativ betätigen. Die Abende lieber produktiv nutzen, als vor dem Fernseher zu verbringen. (Nicht, dass ich nicht genug für die Uni zu tun hätte :-D). Mich kreativ austoben. Dazu lernen und mich mit Online-Marketing, SEO, Bildbearbeitung, Social Media Netzwerken und all dem beschäftigen, das das Blogger-Dasein so mit sich bringt.
Aber sich selbst im Internet so zu vermarkten? Von sich als Person so viel zu veröffentlichen, dass die Grenzen zwischen Privatleben und Öffentlichkeit leicht verschwimmen? Das erschien mir zu Beginn des Jahres noch als Hindernis. Was würden bloß die anderen sagen?

Ende April / Anfang Mai wurde dann jedoch kurzer Prozess gemacht. Warum sich über „die anderen“ den Kopf zerbrechen, wenn es doch in dieser Hinsicht in erster Linie um sich selbst geht? Den eigenen Lernprozess? Den eigenen Wunsch, die eigenen Vorlieben und Interessen? Gesagt, getan. Innerhalb von ein paar Tagen haben wir den Blog JOLIMANOLI erstellt; haben mit viel Liebe zum Detail an unserem ersten Blog-Design gewerkelt, ein Logo erstellt und uns durch den Blogger-Dschungel und seine ungeschriebenen Gesetze und Regeln gekämpft. Seitdem hat sich so vieles verändert und neue Chancen haben sich ergeben.
Wir haben unfassbar viel gelernt: Unsere selbständige Arbeitsweise hat sich verbessert. Wir organisieren die Arbeit am Blog in unseren Alltag hinein und investieren unglaublich viel und gerne Zeit in dieses Projekt. Bis heute hat sich Jolimanoli schon unglaublich weiterentwickelt – und mit diesem Blog auch die Personen dahinter. Wir hätten nie gedacht, dass wir nach einigen Monaten schon erste, kleine Kooperationen umsetzen können und „Bloggen“ für uns mittlerweile schon mehr als bloß ein „Hobby“ ist.
Mit diesem Blog-Gedanken hat sich auch meine berufliche Denkweise völlig neu entwickelt. Ich studiere Lehramt. Ich mache das, weil ich immer Lehrerin werden wollte und auch nach wie vor davon überzeugt bin, dass ich mich ganz gut in die Schulwelt einklinken könnte. Aber ich weiß nun, dass mein Studium nicht das letzte Wort über meinen beruflichen Werdegang hat. Ich weiß nun, dass man auch allein durch viel Fleiß und einer Portion Mut etwas erreichen kann. Ob ich nach dem Referendariat in die Schule gehe oder nicht, wird sich ergeben. Falls ich mich dagegen entscheiden sollte, gibt es immer noch mindestens 1000 andere Möglichkeiten. Man muss sie nur wagen.
Ab Januar geht’s für mich tatsächlich auch in Sachen Nebenjob weiter. Nachdem ich dieses Jahr meinen Werkstudentenjob als Marketing Assistentin in einem kleinen Unternehmen studiumsbedingt kündigen musste, werde ich ab nächstem Jahr in einem größerem Unternehmen anfangen und mich dort intensiv um den Blog und die Social Media Kanäle kümmern. Wer weiß, vielleicht gefällt’s mir ja sogar! 😉

2017 – Please be good to me

Ich wünsche mir nicht viel vom nächsten Jahr. Nichts Konkrtes jedenfalls. Ich erwarte nicht, dass es eines der besten Jahre wird, die ich je hatte oder so. Ich denke, jedes Jahr kann gut und besonders werden. Es kommt nur immer darauf an, welche Chancen man ergreift und welche eben nicht. Welche Wege man wählt, welche Entscheidungen man trifft.
Für was ich mich auch immer entscheiden werde, was auch immer sich ergeben wird: Ich hoffe, 2017 wird mindestens so ereignisreich und auf ganz besondere Weise schön, wie das vergangene Jahr.

Frohes Neues Jahr 2017. 

 

Foto: Louisa Donath – Lichtfangfotografie

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