Kliniktasche packen – Meine Geheimtipps

von Jojo

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Die Kliniktasche ist unter Schwangeren ein heiß diskutiertes Thema. Hier herrscht viel Unsicherheit, was ich absolut nachvollziehen kann. Denn vor der Geburt unserer Tochter war auch ich mir total unsicher, wann ich diese ominöse Kliniktasche packen sollte, was alles mit ins Krankenhaus darf und sollte und warum ich das überhaupt schon Wochen vor der Geburt erledigen muss. Schließlich ist so eine Tasche doch schnell gepackt – dachte ich.

Fakt ist: Im Netz gibt es tausend Artikel mit Checklisten rund um die Kliniktasche. Ich möchte jetzt nicht die 1001. Checkliste veröffentlichen (werde euch aber gerne ein paar hilfreiche verlinken), sondern euch stattdessen meine absoluten Geheimtipps und Lebensretter verraten, die mir das Leben im Krankenhaus erleichtert haben. Oder auch: Was ich rückblickend gerne dabei gehabt hätte und was man eher nicht benötigt.

Kliniktasche packen – Meine Geheimtipps

Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Kliniktasche zu packen?

Und warum sollte man sie überhaupt im Voraus packen? Reicht es nicht, einfach ein paar Klamotten in die Tasche zu schmeißen, wenn man merkt, es geht los? Nein. Das reicht nicht. Und glaubt mir: Genauso hab ich auch gedacht, bis mich meine Mama und sämtliche Artikel im Internet so penetriert haben, dass ich die Tasche doch frühzeitig bereitgestellt hab. Denn sobald es losgeht, kann es sein, dass man kurz in Panik verfällt. Wir haben das genau einen Abend vor unserer Abreise ins Krankenhaus erlebt und sind beide ganz unsicher und verwirrt durch die Räume gelaufen, um zu prüfen, ob noch irgendetwas fehlt. In dieser Situation hat man dafür tatsächlich keinen Kopf, auch wenn man noch so eine ruhige Persönlichkeit ist. Deshalb empfehle ich euch, die Kliniktasche ca. ab der 33SW – 35SSW bereitzustellen. Nur für alle Fälle. Natürlich gibt es immer einige Dinge, die man erst kurz vor Abfahrt einpacken kann, z.B. die Zahnbürste oder die tägliche Kosmetik. Aber alles, was schon vorher reinkann – bring es hinter dich und sieh der bevorstehenden Geburt somit mit einer kleinen Sorge weniger entgegen. 

Meine Geheimtipps für deine Kliniktasche

Gerne möchte ich dir verraten, welche Dinge mir im wahrsten Sinne des Wortes den Popo gerettet haben, was ich mir im Krankenhaus gewünscht hätte und worüber ich heilfroh war bzw. auch, was ich nicht gebraucht habe. Grundsätzlich empfehle ich dir aus meiner Erfahrung heraus, für ca. eine Woche Aufenthalt zu packen, selbst dann; wenn du eine ambulante Geburt planst. Schließlich weiß man nie so ganz sicher im Vorhinein, ob die Geburt ohne Komplikationen verläuft, wie du dich fühlst oder ob das Baby nach der Geburt noch medizinisch versorgt werden muss. Auch wir haben mit einem kurzen Aufenthalt gerechnet, da die Schwangerschaft so völlig ohne Komplikationen verlaufen ist, mussten aber letztendlich eine ganze Woche bleiben, da unsere Tochter kurz nach der Geburt einen erhöhten Billirubinwert (Gelbsucht)  hatte und zur Phototherapie auf die Frühgeborenenintensivstation verlegt wurde. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich ein paar Unterhosen mehr eingepackt. 😉 Denn eine pro Tag reicht nach der Geburt definitiv nicht aus. 

Meine persönliche Empfehlung:
Packe die Kliniktasche für ungefähr eine Woche Aufenthalt im Krankenhaus, selbst dann, wenn du eine ambulante Geburt planst!

Die Po-Dusche: Lebensretterin für die ersten Toilettengänge

Von einer guten Freundin habe ich schon frühzeitig den Tipp erhalten, mir eine Podusche*  zuzulegen. Kurz vor der Abfahrt ins Krankenhaus kam ich auch die glorreiche Idee, diese Podusche auch schon mit in die Kliniktasche zu packen. Das hat sich als wahrer Geheimtipp entpuppt, denn die ersten Toilettengänge nach der Geburt hat mir dieses kleine Wunderwerkzeug deutlich erleichtert.

Zum Verständnis für alle Unwissenden: So eine Geburt nimmt den Intimbereich natürlich ordentlich mit. Es kommt unter Umständen zu kleineren oder größeren Geburtsverletzungen und Rissen im Scheidenbereich und am Damm. Selbst mit sehr viel Glück ist der Intimbereich zumindest stark gereizt, ggf. geschwollen. Das brennt natürlich beim Toilettengang. Da kann man nicht einfach mit rauem Toilettenpapier rum wischen wie gewohnt, sondern muss sich ganz sanft reinigen. Viele Krankenhäuser stellen für diese Reinigung einen kleinen Messbecher bereit, damit man den Intimbereich während oder nach dem Toilettengang sanft ausspülen kann. Das Handling ist aber mit dem Messbecher wesentlich schwieriger und umständlicher als die Podusche, die einen sanften Strahl erzeugt, ähnlich wie ein Bidet.

Extra-Tipp aus der Community: In die Podusche Calendula-Essenz oder Kamillentee füllen. Das soll nochmal extra Linderung verschaffen. 

Eigenes, weiches Toilettenpapier: Ein bisschen Po-Wellness muss sein!

Das klingt extrem banal, ich jedoch war heilfroh, dass ich mir eine Rolle mehrlagiges, weiches Toilettenpapier eingesteckt hatte. In den meisten Krankenhäusern ist nur sehr raues Klopapier aka Schleifpapier vorhanden, das man (oder auch der Partner) nach so einem anstrengenden Erlebnis nun wirklich nicht gerne nutzt. Ein bisschen Po-Wellness muss sein! 

Apropos Wochenfluss: Oma-Schlüpper nicht vergessen

Vermutlich konntest du bereits gegen Ende der Schwangerschaft deine normale Unterwäsche nicht mehr tragen und hast dir größere Größen zugelegt. Ich habe fürs Wochenbett einfach nochmal eine extra Ladung großer Unterwäsche im Oma-Style eingekauft. Sie sollte bequem sein und groß genug, um die monströsen Wöchnerinnen-Einlagen aus dem Krankenhaus zu beherbergen. Einmal-Unterwäsche (diese komischen Netzhosen, die extra fürs Wochenbett sind) braucht man meiner Erfahrung nach nicht. Ich hab natürlich auch welche gekauft – die Packung liegt ungeöffnet in der Kommode. Übrigens musst du auch keine Binden mit ins Krankenhaus nehmen, die bekommt man in der Regel gestellt. Und die riesengroßen Mopeds, die das Krankenhaus bereitstellt, sind zwar anfangs etwas befremdlich, aber eigentlich genau richtig und angenehm. Packt genügend Unterhosen mit, manchmal reicht eine pro Tag auch nicht aus. 😉

Eigene Handtücher für die Dusche und die morgendliche Wäsche

Die meisten Krankenhäuser stellen keine Handtücher bereit und man muss ohnehin eigene mitbringen. Darüber könnt/solltet ihr euch im Vorfeld informieren. Jedoch wünschte ich im Nachhinein, ich hätte mehr Handtücher dabei gehabt. Da wir überraschenderweise ca. eine Woche in der Klinik bleiben mussten, hat mir ein großes Duschhandtuch und ein kleines Gästehandtuch definitiv nicht ausgereicht. Schließlich verliert man gerade in den ersten Tagen noch einiges an Blut, der Wochenfluss ist stark und da kann es vorkommen, dass man das Handtuch gleich direkt nach dem Duschen oder Waschen einsaut. 😉 Deshalb mein Geheimtipp: Nehmt ausreichend Handtücher mit!

Stilllicht, Silberhütchen & Brustwarzencreme

Man denkt beim ersten Kind vielleicht im Vorfeld gar nicht so intensiv darüber nach, aber: Das Still-Abenteuer beginnt direkt nach der Geburt! Darauf kann man sich besser vorbereiten als ich und ein paar Dinge direkt mit ins Krankenhaus nehmen. Da man nicht nur bei Tageslicht stillt, empfehle ich euch dringend, ein Stilllicht* mitzunehmen. Dass ich keins dabei hatte, hab ich unendlich bereut. Denn so mussten wir ständig das viel zu helle Krankenhauslicht anmachen oder uns mit der Handytaschenlampe behelfen – ziemlich anstrengend. Es gibt so tolle Stilllichter, die ein tolles, gedämpftes Licht erzeugen und dimmbar sind.

Da das Stillen für die meisten von uns gerade in den ersten Tagen noch ziemlich schmerzhaft ist, sollte man auch hier vorberietet sein. Es mag natürlich sein, dass euer Krankenhaus entsprechende Pflegeprodukte für euch bereithält (ich habe eine kleine Probe Brustwarzencreme bekommen), aber es schadet sicherlich nicht, sich da selbst auszustatten. Wirklich empfehlen kann ich euch die Silberhütchen von Livella.* Dabei handelt es sich um kleine „Hütchen“ für die Brustwarzen, die aus massivem Silber bestehen und einfach im Still-BH getragen werden können. Das Silber wirkt antibakteriell und beschleunigt den Heilungsprozess. Zusätzlich sammelt sich im Hohlraum des Hütchens immer etwas Muttermilch, so bleibt die Brustwarze immer etwas befeuchtet und die Muttermilch wirkt kühlend und beschleunigt ebenfalls die Heilung.

Eigentlich macht das Tragen der Silberhütchen Brustwarzenpflegecremes unnötig, aber ich genieße es dennoch, meine Brustwarzen ab und an (gerade nach dem Duschen) mit etwas Creme zu pflegen. 

Solltet ihr Stillhütchen benötigen, werden diese meist im Krankenhaus bereitgestellt.

Eigenes Still- und Kopfkissen für erholsameren Schlaf und Gemütlichkeit

Ich hatte sowohl mein eigenes Stillkissen* als auch mein heißgeliebtes Kopfkissen von BLACKROLL*, das ich sowieso überall mit hin schleppe, mit in der Klinik. Das Stillkissen ist nicht nur eine tolle Hilfe für die ersten Stillpositionen, sondern hat mich persönlich auch in den Kreißsaal begleitet und mir dabei geholfen, eine gute Position zum Veratmen der Wehen einzunehmen. Vielleicht bist du es ohnehin schon aus der Schwangerschaft gewohnt, mit einem Stillkissen auf der Seite zu schlafen. Auch, wenn man es sich wünscht: Der Bauch ist nach der Geburt noch nicht gleich ganz weg. Auf dem Bauch schlafen ist also erst einmal immer noch nicht möglich. Deshalb ist es nicht verkehrt, das Stillkissen einzupacken.

Über mein liebstes Kopfkissen von BLACKROLL könnte ich einen eigenen Post schreiben. Seit ich es habe, schlafe ich tausendmal besser und wache ohne Nackenschmerzen auf. Man liegt recht flach – daran muss man sich anfangs etwas gewöhnen. Aber das ist definitiv die ergonomischere Schlafposition und ich würde es um nichts in der Welt wieder herben. Ein eigenes Kopfkissen sorgt im Krankenhaus außerdem für ein bisschen Wohlfühlatmosphäre. Packt es ein, ihr werdet es nicht bereuen! 😉

Snacks, Snacks, Snacks

Ihr werdet vielleicht jetzt lachen, aber im Nachhinein wünschte ich, ich hätte auf meinen innersten Instinkt gehört und mehr Snacks eingepackt. Während der Geburt hat man definitiv anderes zu tun als ans Essen zu denken (obwohl ein Päckchen Traubenzucker und ggf. eine Flasche kalte Cola hier sehr hilfreich sein können), aber in der Zeit nach der Geburt wäre ich für meine geliebten Snacks gestorben. Vielleicht geht es euch wie mir und ihr habt in den ersten Tagen nach der Geburt relativ wenig Appetit – vor allem nicht auf tristes Krankenhaus-Essen. Ein paar gesunde und leckere Snacks können einen schon mal können dann lebensrettend sein. 

Z.B.: Müsliriegel, Nussriegel, Energy-Balls, herzhafte Cracker, vielleicht sogar euer liebster Brotaufstrich, Schokolade für die Glücksgefühle, frische Bananen oder getrocknetes Obst, ein Getränk mit „Geschmack“, eure liebste Teesorte usw.

 

Weite Schlappen und Kompressionsstrümpfe

Vielleicht betrifft das nicht alle Schwangeren, aber ich persönlich hatte gerade gegen Ende der Schwangerschaft extrem mit Wassereinlagerungen zu kämpfen. In meiner Wunschvorstellung war das Wasser gleich nach der Geburt verschwunden, aber Pustekuchen! Die ersten 3-4 Tage nach der Geburt haben sich die Wassereinlagerungen sogar noch verstärkt (was wohl nicht ungewöhnlich ist) und ist durch das viele Sitzen beim Stillen extrem in meine Füße gewandert. Die waren so dick, dass ich kaum in meine brandneuen Birkenstocks gepasst hätte. Es war wirklich unangenehm. Für diese Situation hätte ich mir die breitesten und ausgelatschtesten Schlappen der Welt gewünscht. Außerdem hätten Kompressionsstrümpfe auch etwas Linderung bewirkt. Falls ihr also bereits in der Schwangerschaft Probleme mit Wassereinlagerungen habt, kann ich euch empfehlen, für so einen Fall vorzubeugen

Clever ausgestattete Kosmetik-Tasche

Nein, ihr braucht natürlich nicht eure gesamte Make-Up Ausstattung mitzuschleppen, aber gerade bei ungeplant längeren Aufenthalten im Krankenhaus hat man doch irgendwie das Bedürfnis, sich etwas frisch und wohl zu fühlen. Eine erfrischende Tagescreme, ein Pflegeöl für den Bauch und Haargummis dürfen auf keinen Fall fehlen. Vielleicht möchtest du auch einen Concealer und etwas Wimperntusche mitnehmen. Packe ggf. Trockenshampoo ein, wenn deine Haare schnell fetten. Viele Mütter empfehlen es, Labello oder ein Lippenbalsam mit in den Kreißsaal zu nehmen, da man vom lauten Atmen sehr trockene Lippen bekommt. Ich hatte am ersten Tag der Geburt sogar etwas Halsschmerzen und meine Stimmbänder haben sich gereizt angefühlt, schließlich wird man bei so einer Geburt auch mal etwas lauter. 😉 An diesem Tag hätte ich mir ein paar Salbeibonbons gewünscht. Bonbons sind grundsätzlich auch nicht verkehrt, um den Atem zwischendurch etwas aufzufrischen.

Tolle Checklisten für deine Kliniktasche auf anderen Blogs/Websites

Kliniktasche packen: Bleib gelassen! Es kommt eh anders als du denkst.

Es mag jetzt vielleicht etwas konträr zu meinen Tipps klingen, aber: Pack vor allem eine Portion Gelassenheit ein und das Vertrauen, dass alles schon werden wird. Man kann aus der ganzen Klniktaschen-Sache auch eine Wissenschaft machen. Das ist aber nicht nötig. Natürlich kann dir im Notfall auch noch ein Familienmitglied etwas ins Krankenhaus mitbringen, falls dir wirklich etwas fehlen sollte. Gut vorbereitet zu sein schadet in Coron-Zeiten jedoch auch nicht. 😉 Trotz aller Tipps wirst du am Ende wohl dennoch denken, dass bestimmte Dinge überflüssig waren, du dafür andere vermisst hast. Hör‘ einfach auf dein Gefühl und konzentriere dich darauf, was am Ende wirklich wichtig ist: Ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. 

Ich wünsche dir für deine Geburt alles Liebe!

 

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