„Warum ist es so still auf Jolimanoli?“
„Wann gibt es wieder Beiträge?“
„Bloggst du nicht mehr?“
Sind Fragen, die mir gestellt werden. Erstaunlich genug, dass überhaupt jemand meine Blog-Abwesenheit bemerkt hat.
Ich selbst sie ja selbst kaum bemerkt.
Wie schnell verging bitte die Zeit in 2018? Wie kann es sein, dass wir schon von der „Mitte des Jahres“ sprechen? Heute hat mich der Blick aufs virtuelle Kalenderblatt ziemlich überrascht.
Hier also ein lange ersehnter Beitrag – am meisten vermutlich von mir selbst.
Ich möchte hier ein paar Fragen beantworten. Euch ein bisschen erzählen, was bei mir gerade so los ist, warum ich weniger blogge, was ich vorhabe und wie ich über so vieles denke, was man in der großen weiten Welt des Internets so antrifft und nicht antrifft. Was fehlt. Was mir fehlt. Ich möchte ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. „Life Update“ nennt man das doch heute, oder? 😉

Warum ist es hier so still?
Die komplizierten Fragen zuerst ;-). Nein – prinzipiell kann ich die ganz einfach beantworten: Ich hatte schlichtweg nichts zu erzählen. Wenig Zeit. Musste andere Lebensbereiche ordnen oder einfach andere Prioritäten setzen. Habe mich zwischendurch mal wieder um 500 neue Ideen gedreht, viele davon wieder verworfen und bin gerade an einer Sache hängen geblieben, die mir relativ viel Saß macht, die sich aber die erste Zeit nicht so gut mit dem regelmäßigen Bloggen hier auf Jolimanoli.com vereinen ließ.
Die zeitliche Einschränkung ist aber nur ein Punkt auf der Liste, warum es hier dieses Jahr so „ruhig“ zugeht.
Ich frage mich immer wieder, wohin ich mit „Jolimanoli“ eigentlich will. Ich weiß, dass dieser Blog, der für mich eher wie ein kleines, persönliche Online-Magazin ist, auf dem ich lange Zeit Tipps&Tricks zu den verschiedensten Themen geteilt habe, prinzipiell echt Potenzial hat. Ich weiß, dass ich meine Sache hier ganz gut mache (wenn ich sie denn mache), dass mittlerweile viele den Blog gerne lesen, dass ich aber nur ein kleines Stern am riesigen Bloggerhimmel bin und dass es unzählige andere gibt, die ihre Sache mindestens genauso gut machen. Oder eben besser. Erfolgreicher. Das stört mich nicht die Bohne.
„Ich blogge nicht, wenn ich nichts zu erzählen habe.“ – Habe ich mir irgendwann mal gesagt. Und dann und wann, wenn ich eine Idee hatte und den unendlich großen Katalog des weiten Internets aufgeschlagen habe, ist mir aufgefallen, dass es schon Beiträge zu eben jenem Thema gab, die alles sagten. Nicht dass mich das stören würde. Letztendlich drehen wir uns doch alle immer um die gleichen Themen und Geschichten. Aber manchmal ist die eigene Botschaft einfach nicht wichtig genug, um sie zusätzlich zu all dem auf’s Papier zu bringen.
Was machst du jetzt? Woran arbeitest du?
Ich arbeite jetzt selbständig, was natürlich mit einiger Veränderung einhergegangen ist. Was erst in ganz kleinem Maße begann, entwickelt sich gerade zu einer wirklich zeitfüllenden Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht und mich einfach ein riesiges Stück weiter bringt. Selbständig zu arbeiten heißt, von niemandem abhängig zu sein außer sich selbst. Und das verlangt sehr viel mehr Verantwortungsbewusstsein und Disziplin als man zunächst meint. Ich weiß, dass es gerade wie eine Art „Trend“ ist, selbständige Dienstleistungen anzubieten. Schließlich kann jeder heutzutage „online“ arbeiten und braucht dazu nichts weiter als einen Laptop und Internetzugang. Aber das Ganze dann so richtig anzugehen, sich mit all dem bürokratischen Blabla auseinanderzusetzen und tatsächlich diszipliniert an Kundenaufträgen und Projekten zu arbeiten, ist in der Realität viel weniger glamourös als auf Instagram und Co. Ich bin gerade unheimlich froh, dass ich mich endlich mal getraut habe, diesen Schritt zu gehen und es einfach mal auszuprobieren – natürlich mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. Und so ist dieses „Projekt“ (was schon viel mehr ist als nur ein Projekt) gerade natürlich meine oberste Priorität. Bald werden ich euch auch tatsächlich „online“ mehr dazu erzählen, denn die Website ist bereits in Arbeit. 😉

Wie denkst du über's Bloggen?
Grundsätzlich denke ich: Jeder, der im Internet etwas von sich und aus seinem Leben erzählt, ist erst einmal ein sehr mutiger Mensch. Selbst dann, wenn er nur etwas über aktuelle Gucci-Taschen und Prada-Latschen erzählt (oder gerade deshalb!), macht er sich total angreifbar und verletzlich. Jeder Information, die man preisgibt, ist prinzipiell auch eine, die gegen einen verwendet werden kann. Jedes noch so kleine Detail, das man erzählt, kann von tausenden Menschen beklatscht und gelobt werden. Aber dann gibt es diese eine (meist anonyme) Person, die genau dieses Detail zum Anlass nimmt, dich schlechtzureden. Grundlos und vor allem total unreflektiert. So ist das Internet.
Ich habe bisher wenig bis keine Erfahrungen mit sowas machen müssen. Aber weil ich Blogs und die Menschen aufgrund ihres Mutes und der Courage dahinter grundsätzlich sehr schätze, bin ich niemand, der sich nur ansatzweise das Recht rausnehmen möchte, zu kritisieren, was da in der „Influencer“-Welt so vor sich geht. Ich kann nur sagen, was ich mir wünsche und was bzw. wer ich selbst darin sein will. Nämlich niemand, der oberflächlich wirkt. Verrückt vielleicht, aber meine größte Angst ist, dass Menschen mir Oberflächlichkeit und fehlendes Vermögen zur Selbstreflexion unterstellen könnten. Auch, wenn ich mittlerweile ganz gut darin geworden bin, nicht darauf zu hören, was die anderen sagen, wäre das wohl mein sensibler Punkt. Zack. Wieder ein Detail preisgegeben. Macht was draus. 😉
Vielleicht klingt es schon etwas ausgelutscht, aber ich wünsche mir mehr Individualität, mehr Mut, weniger gestellte Authentizität und ein Publikum, das gezielt, sortiert und kritisch (aber nicht abwertend) konsumiert.
Klingt vielleicht im ersten Moment banal, aber: Leser bestimmen die Inhalte. Und wenn weiterhin in erster Linie für Oberflächlichkeit, (überflüssig viel) nackte Haut, Konsum und schlechte Texte applaudiert wird, dann werden diese Inhalte eben auch weiterhin produziert. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Das gilt halt hier einfach auch. Und dann kann man es im Umkehrschluss auch niemandem vorwerfen, dass er genau diese Themen bedient. Dann kann man einfach nicht laut aufschreien, wenn „About-you-Awards“ verliehen werden, nicht, wenn unseriöse und fast lächerliche Produktplatzierungen inszeniert werden oder wenn Blogger/Influencer/Instagrammer einen Lifestyle vorleben, der zwar auf den ersten Blick wunderschön und erstrebenswert wirkt, aber bereits gefiltert ist.
Es gibt so viele, die wirklich gute, nachhaltige, lesenswerte, gut recherchierte, tolle, herzliche, persönliche, aufwändige und interessante Botschaften produzieren. Genau dafür liebe ich das Bloggen.
Und davon möchte ich Teil sein. Dann gilt auch wieder das Motto: „Ich blogge nur, wenn ich was zu erzählen hab“.
Das muss nicht immer eine persönliche oder moralisch wertvolle Botschaft sein. Manchmal teile ich eben nur, was mir gefällt oder mich beschäftigt.
Und davon soll es in Zukunft wieder mehr geben.
Also, um die oben genannten Fragen zu beantworten:
– Ja, ich blogge noch.
– Es wird wieder Beiträge geben.
– Ich war nur ein wenig abgelenkt. 🙂



